Loreley

Hör das Loreley-Lied, lies das Gedicht von Heinrich Heine und entdecke Hintergründe zur Sage.

Loreley-Lied

Musik: Friedrich Silcher (1837), Arrangement: Nathan H. Dole (1922). Quelle: Internet Archive (Public Domain).

Illustration der Loreley am Rhein
Loreley Reimagined · AI meets Art

„Die Lore-Ley“ – Heinrich Heine (1824)

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
Daß ich so traurig bin;
Ein Mährchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.

Die Luft ist kühl und es dunkelt,
Und ruhig fließt der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendsonnenschein.

Die schönste Jungfrau sitzet
Dort oben wunderbar;
Ihr gold’nes Geschmeide blitzet,
Sie kämmt ihr gold’nes Haar.

Sie kämmt es mit gold’nem Kamme,
Und singt ein Lied dabei;
Das hat eine wundersame,
Gewaltige Melodei.

Den Schiffer im kleinen Schiffe
Ergreift es mit wildem Weh;
Er schaut nicht die Felsenriffe,
Er schaut nur hinauf in die Höh’.

Ich glaube, die Wellen verschlingen
Am Ende Schiffer und Kahn;
Und das hat mit ihrem Singen
Die Lore-Ley gethan.
          

Originaltext gemeinfrei. Übersetzungen unten sind sinngemäße Nachdichtungen.